Die Ténéré,
eine gelbe,
weisse, rosa Welt aus Sand und Dünen, gilt als die
schönste Wüste
überhaupt. Und als die spektakulärste: Jedes Jahr nach Ende der Regenzeit im
Air, brechen von dort die Karawanen der Tuareg nach Osten auf, um
das für ihre Herden lebenswichtige Tiersalz aus den Salinen - Oasen Fachi
und Bilma zu holen. Auf dem Rückweg ziehen manche zunächst nach Süden, an
die Ufer des Nigerflusses, um einen Teil ihrer Ware gegen Hirse zu tauschen,
bevor sie zurückkehren zu ihren Zelten und Herden in den Wadis des Air. Über
1500 Kilometer in drei Monaten !! Lastwagen haben vergeblich versucht, die
Karawanen zu ersetzen. Zu hoher Aufwand durch Benzin- und Verschleisskosten
macht das Unternehmen unrentabel. Ténéré - Reisende können daher auch in Zukunft
noch sicher sein, in der Zeit von Ende Oktober bis Anfang März den legendären
Salzkarawanen auf ihrem Jahrhunderte alten Weg von den Wadis zu den Oasen zu
begegnen. - Den wahren Geschmack des Wassers erkennt man in der Wüste !! -
(Sprichwort)
Gadoufawa: Dieser
"Dinosaurier - Friedhof" ist eine der grössten Knochenfundstellen der Welt.
Die riesigen Knochen ragen einfach aus dem Sand heraus. Oder verschwinden
wieder, wie es dem Wind gerade gefällt.
Arbre du Ténéré:
Der
Baum der Ténéré, eine Akazie, wurde vor Jahren Opfer eines libyschen
LKW-Fahrers, und wurde in das Museum von Niamey gebracht. Geblieben sind der
Brunnen und sein einsamer Wärter: das letzte Stück Zivilisation vor Fachi, 170
Kilometer weiter östlich.
Fachi und Bilma:
Die Salzoasen der Ténéré
sind das Ziel der Tuareg - Karawanen. In Bilma, schon fast an der Grenze zu
Tschad und Tibesti, finden sie das bessere Salz, in Fachi allerdings die in ganz
Niger berühmten Datteln. Sowie einen sagenhaften Sonnenaufgang
für all
jene, die wie unsere Reisenden in den Dünen westlich von Fachi
übernachten. In Form von Kantu (= Salzkegel), Platten und kleineren Stückchen
wird das Salz auf die Kamele geladen und nach Timia, Agadez und in den Süden bis
nach Kano in Nigeria gebracht.
Plateau du Djado:
Der Wind, der fast
ständig durch dieses Randgebiet der Ténéré bläst, hat hier in Millionen von
Jahren Felsen zu seltsamen Skulpturen geformt, z.B. in Orida (Foto).
Rätselhaft ist noch immer das Schicksal der "Ville morte", der toten Stadt Djado,
deren Mauern sich ein wenig gespenstisch neben einer Palmenbepflanzung erheben.
Niemand weiss genau, was aus den Bewohnern wurde: ob sie von Raubrittern getötet
wurden oder auf Grund der malariaverseuchten Sümpfe flohen. Wahrscheinlich ist
die Zitadelle christlichen Ursprungs.
Air - Gebirge und Umgebung:
Agadez: 1438 gegründet, ist Nigers Tor zur Wüste und
"Hauptstadt der TUAREG". Legendäres Ziel vieler SAHARA-Reisender, die hier
eine besondere Weltend-Atmosphäre suchen. Diese Stadt, die soviel weniger
bekannt wurde als Timbuktu, hat als starke afrikanische Stadt überlebt. Sie
ist wichtiges Handelszentrum und Karawanenstation. Eindrucksvollstes
Bauwerk, charakteristisch für das Stadtbild, ist die Moschee mit dem über
500 Jahre alten Minarett, die im "Bancostil" erbaut wurde. Banco ist ein
Baustoff aus roter Erde, Stroh und Kuhmist.
Izouzadéne: Bekannter unter dem Namen "Blaue Berge". Sie
bestehen aus grauem und blauem Marmor, der, je nach Lichteinfall, einen
ergreifenden Kontrast zum Gelb und Rosa der Dünen und dem schwarzen Basalt
herbeizaubert.
Oasen des Air: Im Herzen des Air befinden sich einige
Oasen sesshafter Tuareg, die von Gartenwirtschaft leben. Die berühmtesten
sind Timia, eine wunderschöne Bergoase, Iférouane und
Tabelot. Orte, die auf wunderbare Weise zeigen, wie Menschen in zähem
Ringen, aber auch mit einer ganz besonderen, unbestreitbaren "Lebensqualität"
gegen die Wüste aushalten.
Anakom:
Das "Freilichtmuseum" des Air. Frühe Bewohner
dieser Gegend hinterliessen an dieser Stelle beeindruckende Felsgravierungen
von Tieren (z.B. Giraffen), die vor Urzeiten in einer noch tropischen Sahara
lebten.
Arakao: Phantastisch wie eine Fata
Morgana ! Wie ein stürmisches Meer werfen sich hier gewaltige Dünen gegen
den schwarzen Basalt des Air - Randes. Der schönste Augenblick ist bei
Sonnenaufgang.
Temet: Die höchsten Dünen der Sahara
sind bis zu 300m Metern hoch.
Chiriet: Inselberg am Nordrand
des Air, daneben ein Dünenmeer,
zu dessen Füssen oft Nomaden und Herden lagern.
Agamgam: In der Tiefe einer Felsspalte befindet sich eine
"Guelta": ein natürliches Regenwasser-Reservoir von unschätzbarem Wert für
die Tuareg.
Wadis des Air: In den Trockenbetten der Air - Flüsse leben
die Tuareg - Nomaden. Am Fusse schroffer Basaltfelsen trifft man die weit
gestreuten Zeltlager der "Blauen Männer", deren Stämme und Klans seit
Jahrhunderten ihren Herden auf deren Weg zu Wasser und Wieden folgen. |